Von Heißübung in der BSA zum Gebäudebrand mit einer vermissten Person

Schneeheide (SB) Eigentlich sollte es am 19.April 2013 ein normaler Übungsdienst in der Brandsimulationsanlage (BSA) in Schneeheide werden. Doch für sechs Kameraden aus Westertimke, zwei Kameraden aus Steinfeld und die Ausbilder aus Hepstedt, Tarmstedt, Visselhövede und Wilstedt kam es etwas anders.

Nachdem wir gerade die ersten Übungsdurchgänge in den gasbefeuerten Containern absolviert hatten, ertönten im Hintergrund die Sirenen. Natürlich denkt man als Feuerwehrmann gleich „oh, was ist da wohl passiert“. Die Antwort war in diesem Fall nicht weit entfernt. Etwa 200 Meter entfernt von dem Gelände der Übungsanlage stieg eine Rauchsäule in den Himmel auf. Sofort begaben sich zwei Kameraden in die Richtung des brennenden Gebäudes. Nach kurzer Befragung der Anwohner, wusste man dass noch ein Junge noch im Gebäude ist. Mit zwei Tragkraftspitzenfahrzeugen die die Übungsteilnehmer aus Westertimke und Steinfeld mitgebracht hatten, fuhren wir zum benachbarten Einsatzort. Alle Teilnehmer waren noch voll mit Atemschutz ausgerüstet. Während der kurzen Anfahrt sprachen wir ab, wer noch am meisten Luft auf den Atemschutzgeräten hat.

Am Einsatzort angekommen, gab eine Anwohnerin eine kurze Info wo es brennt und wo sich vermutlich das Kind befindet. Daraufhin begaben sich sofort zwei Trupps zur Personensuche ins Gebäude. Die restlichen Kameraden machten sich daran eine Wasserversorgung herzustellen, da wir mit zwei nicht wasserführenden Fahrzeugen vor Ort waren. Nach kurzer Suche eines Hydranten wurden schnell die B-Schläuche ausrollt und über eine Tragkraftspitze vom TSF ein Verteiler in Stellung gebracht, womit auch der erste Innenangriff der kurze Zeit später eingetroffenen Walsroder Kameraden durchgeführt wurde. Die beiden Trupps die sich zu Anfang zur Personensuche aufgemacht hatten, konnten leider nicht viel ausrichten. In guter Hoffnung, dass man eventuell noch zur vermissten Person vordringen könne, wurde leider nichts. Das Feuer hatte sich schon zu weit ausgebreitet und verhinderte so ein Vorgehen in das Zimmer mit dem vermissten Kind. Die Temperaturen waren schon höher als kurz zuvor in der Brandsimulationsanlage und wer da schon drin war, weiß wie heiß es in etwa ist.

Nach und nach trafen weitere Feuerwehrkräfte ein. Es wurden mehrere Trupps unter Atemschutz zur Personensuche mit einer Wärmebildkamera eingesetzt. Die Brandbekämpfung erfolgte über mehrere Rohre im Innenangriff, Außenangriff und über zwei Drehleitern aus Walsrode und Verden. Das Feuer hatte sich vom Erdgeschoss ins Dachgeschoss ausgebreitet und es entstand folglich ein hoher Sachschaden. Der Junge konnte leider nicht lebend gerettet werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis nach Mitternacht. Die Teilnehmer und ihre Ausbilder der Samtgemeinde Tarmstedt waren noch bis zum Ende des Einsatzes vor Ort. Da die Wasserversorgung und die meisten Materialien aus den beiden TSFs kamen, war ein Abrücken vor dem Einsatzende nicht möglich. Ein Kamerad aus Westertimke sagte „unser Fahrzeug ist komplett ausgeräumt, alle Schläuche und Strahlrohre sind im Einsatz“. Zum Einsatzende konnten wir unsere Fahrzeuge wieder bestücken. Im Einsatz waren über 160 Feuerwehrleute aus drei Landkreisen.

Anschließend ging es wieder zur BSA. Auch dort musste noch alles wieder eingeräumt und gereinigt werden. In einem Abschlussgespräch unter den Teilnehmern der BSA, wurde noch über den Einsatzablauf gesprochen. Die Walsroder Kameraden luden die Helfer aus dem Landkreis Rotenburg noch zur Nachbesprechung ins Feuerwehrhaus ein. Hier gab es dann auch noch eine kleine Stärkung. Gegen 02:30 Uhr trafen die Kameraden wieder in der Samtgemeinde Tarmstedt ein.

Bericht der Walsroder Zeitung hier...

Bericht von NonstopNews hier...

Bericht der Polizeiinsspektion Heidekreis hier...

Bericht von Hannover Reporter hier...

Bericht von NDR hier...