Alarmierung der Feuerwehr

Wenn irgendwo in Deutschland jemand den Notruf über die Nummer 112 anruft klingelt in der nächstgelegenen Leitstelle das Telefon.
Für uns ist das die Rettungsleitstelle des Landkreises Rotenburg (Wümme), diese befindet sich in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Zeven. Der Disponent der den Anruf entgegen nimmt fragt alle wichtien Informationen ab: Wer ist der Anrufer? Wo ist es passiert? Was ist passiert? Dann werden je nach Lage verschiedene Fragen gestellt: Zu der Anzahl der Verletzten und der Art der Verletzungen, zur Art des verunfallten Fahrzeugs und der Situation vor Ort oder es wird gefragt was brennt und ob noch Personen gefährdet sind. Wichtig ist es auf weitere Fragen des Disponenten zu warten.
Mit diesen Informationen kann der Disponent nun die nötigen Kräfte alarmieren. Um die richtige Anzahl von Einheiten zu erreichen legt der Disponent ein sogenanntes Einsatzstichwort fest. Dieses wird benutzt um für jeden Einsatz die richtige Anzahl Kräfte einzusetzen.

Nachdem der Disponent die Informationen des Anrufers und das Stichwort in den Computer eingegeben hat, wird der Alarm für die Einsatzkräfte ausgelöst.
Die Feuerwehren werden heutzutage üblicherweise mit dem sogenannten "stillen Alarm" zum Einsatz gerufen, dazu tragen die meisten Mitglieder unserer Wehr einen Funkmeldeempfänger (kurz FME, im Volksmund auch "Pieper" genannt) bei sich. Im Einsatzfall geben diese einen schrillen Alarmton von sich (siehe Video unten), woraufhin sich die Kameraden auf den Weg zum Feuerwehrhaus machen, sich ausrüsten und zum Einsatz ausrücken.
Bei größeren Einsätzen, zu Zeiten zu denen nicht viele Einsatzkräfte verfügbar sind (also Tagsüber), oder wenn einfach viel Personal gebraucht wird, wird die Sirene ausgelöst. Diese ist weithin zu hören und alarmiert auch Kameradinnen und Kameraden ohne eigenen Melder. Zusätzlich wird gibt es einen warnenden Effekt für die Bevölkerung. Der Sirenenalarm ist ebenfalls in einem Video unten zu sehen.

Seit Juli 2012 verfügt unsere Wehr über digitale Funkmeldeempfänger (DME). Anders als bei den alten analogen Funkmeldeempfängern gibt es zum Alarm keine Sprachdurchsage mehr, sondern eine Kurznachricht ähnlich einer SMS. Diese Nachricht enthält wichtige Informationen, wie z.B. das Einsatzstichwort, den Einsatzort und eine erste Lagemeldung für die Einsatzkräfte. Eine solche Meldung könnte beispielsweise so aussehen: (VU = Verkehrsunfall)

EINSATZALARM - 20.07.18-15:10 - F2 - brennt Schuppen - Fakestrasse 123, Wilstedt

Die digitalen Melder bieten eine ganze Reihe von Vorteilen, so gibt es jetzt zum Beispiel statt der damals zwei, viel mehr Alarmgruppen, also Gruppen von Empfängern die angesprochen werden. So ist es möglich viel gezielter bestimmte Personengruppen wie z.B. Atemschutzgeräteträger oder Führungskräfte zu erreichen.

  • Probealarm der digitalen Meldeempfänger ist normalerweise jeden Mittwoch um 19:00 Uhr

  • Probealarm der Sirene ist normalerweise jeden 1. Samstag im Monat um 12:00 Uhr

Die digitalen Meldeempfänger Model Swissphone BOSS 925v

Digitaler Meldeempfänger aus Wilstedt

Die Sirene auf dem Dach des Feuerwehrhauses, eine Weitere (nur ohne Dach und Wetterhahn) befindet sich auf dem Gemeindehaus in der Ortsmitte "am Brink".

Alte analoge Funkmeldeempfänger, hier Swisphone "MEMO" (rechts) und "QUATTRO" (links) sowie Modelle von Bosch und Motorola. Diese haben viele unserer Kameraden über Jahre hinweg begleitet.