eiko_list_icon F3 - brennt Tischlerei in voller Ausdehnung


Brandeinsatz
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Einsatzort Details

Wilstedt - Auf der Loge
Datum 19.11.2018
Alarmierungszeit 05:47 Uhr
Einsatzende 18:30 Uhr
Einsatzdauer 12 Std. 43 Min.
Alarmierungsart Vollalarm
Einsatzleiter Stellv. OrtsBM Wilstedt
Mannschaftsstärke über 90 Feuerwehrkameraden
eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Wilstedt
Führungskräfte
  • Gemeindebrandmeister SG Tarmstedt
  • Gemeindebrandmeister SG Zeven
Feuerwehr Buchholz
Feuerwehr Tarmstedt
Feuerwehr Vorwerk
Feuerwehr Zeven
Kreisfeuerwehr
Polizei
  • Polizei
Rettungsdienst
  • Rettungswagen (RTW)
Sonstige
  • Untere Wasserbehörde
  • Bauamt
  • Spülwagen und Saugwagen - Entsorgungsfirma
  • Stromversorger
  • Notfallseelsorger
DRK Einsatzzug LK ROW
    Brandeinsatz

    Einsatzbericht

    Wilstedt (SB) Am Montagmorgen den 19.November 2018 um 5:47 Uhr wurden die Feuerwehren aus Buchholz, Wilstedt mit Vollalarm sowie die Zevener Drehleiter mit deren Löschgruppenfahrzeug alarmiert. Als Einsatzstichwort war auf den digitalen Meldeempfängern „F2 – Feuer am Dachstuhl einer Tischlerei“ zu lesen. Die Einsatzkräfte machten sich sofort auf dem Weg in die Straße Auf der Loge. Schon beim ersten eintreffen wurde festgestellt, dass der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung brannte. Daraufhin wurde das Einsatzstichwort auf "Feuer 3" erhöht und es wurden auch die Wehren aus Tarmstedt und Vorwerk dazu gerufen.

    Ein Innenangriff durch einen Trupp unter Atemschutz wurde zunächst begonnen, dieser musste aber kurze Zeit später abgebrochen werden da sich das Feuer in der Zwischendecke ausgebreitet hatte und somit Einsturzgefahr bestand. Angrenzende Wohngebäude wurden mit Riegelstellungen vor einer Brandausbreitung geschützt.
    Es wurden zeitgleich mehrere C- und B- Rohre im Außenangriff, zum Teil von Trupps unter Atemschutz, rund um das Gebäude vorgenommen. Die Drehleiter bezog Stellung vor dem Gebäude und begann über das Wenderohr ebenfalls mit den Löscharbeiten.
    Um eine für den sehr großen Wasserverbrauch ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen wurde neben der Nutzung des  Hydrantennetzes noch eine Schlauchleitung vom nahe gelegenen Regenrückhaltebecken (Dreiecksee) aufgebaut. Zu diesem Zweck mussten mehrere hundert Meter Schlauchleitung querfeldein verlegt werden. Um zu verhindern dass eventuell verunreinigtes Löschwasser in die Natur gelangt, wurde ein Regenwasserkanal gezielt dicht gesetzt. Eine Fachfirma kann das Wasser dann abpumpen und entsorgen.

    Die Bewohner eines angrenzenden Wohnhauses wurden früzeitig evakuiert und durch den Rettungsdienst betreut und zur Sichtung ins Krankenhaus befördert. Ebenfalls wurden einige in einem anliegenden Gehege untergebrachte Enten und Gänse von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
    Neben den Löscharbeiten wurde später der Gerätewagen-Logistik, besetzt durch die Feuerwehrtechnische Zentrale in Zeven (FTZ), mit zusätzlichen Atemluftflaschen zur Einsatzstelle bestellt. Der DRK Einsatzug des Landkreises mit den Komponenten Betreuung, Psychosoziale Notfallversorgung und Sanitätsdienst übernahm die Versorgung der Einsatzkräfte mit warmen Getränken, Essen und einem Zelt zum aufwärmen.

    Im weiteren Einsatzverlauf wurde beschlossen die Taktik zu verändern. Ein massiver Löschangriff mit Schaum und Schaum-Wasser gemisch über mehrere Rohrer von außen und von der Drehleiter wurde vorgenommen. Dazu musste ein großer Vorrat an Schaummittel zur Einsatzstelle gebracht werden. Das fluten des Gebaudes mit einen Schaumwassergemisch zeigte nach kurzer Zeit Erfolg. Bei den Nachlöscharbeiten galt es gezielt die tieferen Glutnester zu erreichen. Insgesamt kamen so ca. 500 Liter Schaummittel zum Einsatz.

    Um ca. 13 Uhr konnten die ersten Wehren aus dem Einsatz entlassen werden, gegen 15 Uhr wurde der Leitstelle dann „Feuer aus“ gemeldet. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten noch einige Stunden an. Besonders im Spänebunker, auch dieser wurde mit Schaum geflutet.

    Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr waren noch einige weitere Helfer vor Ort. Eine Fachfirma übernahm mit Saug- und Spülwagen die Entsorgung des angestauten Löschwassers und die Reinigung der Kanäle. Das gesamte Werkstattgebäude wurde durch die Versorger vom Strom- und Wassernetz getrennt. Betroffene und direkte Anwohner wurden durch ein Team der Notfallseelsorge betreut. Ein Mitarbeiter des Bauamts der Samtgemeinde begutachtete ebenfalls das Brandobjekt um die Möglichkeit einer Einsturzgefahr zu Überprüfen. Die untere Wasserbehörde des Landkreises wurde wegen des massiven Schaumeinsatzes ebenfalls informiert.

    Gegen 17 Uhr konnte dann auch die Wilstedter Wehr zurück zu ihrem Feuerwehrhaus fahren und mit dem aufklaren der Einsatzmittel beginnen. Insgesamt waren 5 Feuerwehren mit über 90 Kameraden und 14 Feuerwehrfahrzeugen über 10 Stunden im Einsatz. Die Einsatznachsorge wird für die Führungskräfte und besonders die Geräte- und Zeugwarte noch einige Tage Arbeit in Anspruch nehmen.

     

    Um ca. 18:30 Uhr machten sich nochmal einige Kameraden der Wilstedter Wehr zur Revision (Kontrolle) der Brandstelle auf. Dort wurde der Spänebunker nochmals mit über 3000 Liter Löschwasser geflutet um den Schwelbrand zu bekämpfen. Um 20 Uhr konnten so auch die letzten Kameraden nach fast 14 Stunden Einsatz nach Hause zu ihren Familien fahren.

     

    Die Polizei begann mit den Ursachenermittlungen am folgenden Morgen nach dem abkühlen der Brandstelle.
    Laut Ausssage der Polizei ist die Brandursache noch unklar.

     

    sonstige Informationen

    Einsatzbilder